Wie kommt es, dass die Braut auf ihrer Hochzeit Weiß trägt? Und was ist heutzutage üblich? Was trägt „Braut“ sonst noch traditionellerweise bei sich an Ihrem Hochzeitstag? Diese und weitere Informationen rund um die Brautausstattung sowie weitere Hochzeitstraditionen erfahren Sie hier.
Woher kommt der Brauch des weißen Brautkleides?
Das weiße Brautkleid steht für Reinheit und Unschuld. Diese naheliegende Assoziation entwickelte sich schon sehr früh, doch konnten sich selbst im 18. Jahrhundert nur wenige Frauen ein Brautkleid leisten. Nachdem sich die Farbe Schwarz im 16. Jahrhundert zur Trendfarbe entwickelte, wurden lange, schwarze Brautkleider mit Schleppe und Spitze in ganz Europa äußerst beliebt. Da diese Farbe nicht nur die Frömmigkeit der Trägerin unterstrich, sondern vor allem auf den damals noch ungeteerten Straßen nicht direkt schmutzig wirkte, und es sich zudem zu verschiedenen Anlässen tragen ließ, war es ebenso praktisch wie beliebt.Den Anstoß zu hellen Farben gab Maria Di Medici im Jahre 1600, die anlässlich Ihrer Hochzeit ein eierschalenfarbenes Seidenkleid mit goldener Verzierung trug. Erst ab den 1920er Jahren wurde es langsam zur Tradition, ein weißes Kleid zu tragen. Ausgehend von den Adelshäusern verbreitete sich der Trend zur Hochzeit in Weiß jedoch immer mehr und erreichte schließlich auch ärmere Bevölkerungsschichten.
Seit dem 20. Jahrhundert ist Weiß nicht mehr aus der Brautmode wegzudenken. Doch heute gilt: Erlaubt ist, was gefällt. Ob der verspielte Look in einem romantischen Spitzenkleid, die klassische A-Linie oder ein schlichtes Chiffonkleid, ob Weiß, Elfenbein, Champagner, Rot, Pink, Lila oder gar Schwarz - der Fantasie in Sachen Brautmode ist kaum Grenzen gesetzt. Die Stoffe sind vielfältig: Von Satin, Taft, Chiffon, Organza und Tüll bis hin zu Seide, Brokat und Spitze. Insbesondere farblich toben sich die Bräute gerne aus, denn rund um die Brautkleidfarbe kann man das komplette Hochzeitsmotto aufbauen und die Deko sowie natürlich auch den Look des Bräutigams und der Brautjungfern entsprechend passend darauf abstimmen.
Doch welche Farbe passt zu Ihnen? Achten Sie darauf, was Ihnen steht und was Ihre Figur vorteilhaft zur Geltung bringt. Ebenso sollten Sie nicht auf Weiß beharren, wenn Sie ein ohnehin blasser Hauttyp sind. Wählen Sie dann lieber ein abgetöntes Weiß, sogenanntes Elfenbein (englisch „ivory“),das Ihrem Teint schmeichelt. So bestellen ca. 95% unserer Kundinnen ein Brautkleid im modernen Farbton Elfenbein, häufig mit Farbakzenten in Blush, Nude oder Bordeaux.
Etwas Altes, etwas Neues, etwas Gebrauchtes…
Ein aus England stammender Brauch hat sich auch in Deutschland zu einer beliebten Tradition entwickelt. „Something old, something new, something borrowed, something blue and a lucky six-pence in your shoe.“ Letzteres wird allerdings oftmals unterschlagen und ist in Deutschland nicht ganz so gängig wie im Ursprungsland England.Etwas Altes…
Mit Hilfe von Brautaccessoires trägt die Braut etwas Altes, Neues, Geborgtes und Blaues bei sich. Etwas Altes dient als Symbol für die Verbundenheit der Braut zur eigenen Familie. Dieses Element steht für die Vergangenheit der Braut und symbolisiert den engen Bezug zur Familie, das Festhalten an Vertrautem und das Fortbestehen dieser Bindung. Indem die Braut etwas Altes trägt, wird sie immer zu ihrer eigenen Familie gehören, auch wenn ihr ein neuer Lebensabschnitt und eine „neue“ Familie bevorsteht. Häufig wird hier vererbter Schmuck oder Teile des Hochzeitsoutfits der Mutter oder Großmutter genommen.Etwas Neues…
Etwas Neues steht symbolisch für das neue Lebensglück, für Erfolg und für eine glückliche Zukunft. Gleichzeitig werden mit etwas Neuem auch Hoffnung und Optimismus in Verbindung gebracht. Hier ist die Auswahl viel einfacher, da meist ohnehin so ziemlich alles, was für die Hochzeit angeschafft wurde, wie ein Hochzeitskleid oder Accessoires, dazuzählt.Etwas Geborgtes steht für Hilfe und Unterstützung von Freunden. Im Idealfall leiht man sich etwas von einer glücklich verheirateten Freundin, da, dem Glauben nach, so das Glück sinnbildlich auf die Braut übertragen wird.
Etwas Blaues…
Früher stand das Blau für die Reinheit und Treue und war daher bei Hochzeiten eine sehr beliebte Farbe. Ebenfalls in England hieß es nämlich: „Marry in blue, lover be true“. Heute wird die Farbe Blau allerdings eher selten als Hochzeitsfarbe verwendet.Die Münze…
Heutzutage wird der „Pence“ durch eine ein Cent Münze ersetzt, den die Braut sich am Morgen vor der Zeremonie in den Schuh steckt und somit den ganzen Tag damit herumläuft. Dies soll angeblich dafür sorgen, dass das Brautpaar keine Geldsorgen bekommt. Um den Wohlstand zu erhöhen, sollte auch der Bräutigam eine Münze in seinem Schuh verstecken. Allerdings kann so ein Metallstück im Schuh auf Dauer für unangenehme Schmerzen sorgen, was einer der Gründe sein kann, weshalb sich dieser Brauch hierzulande nicht durchgesetzt hat.Das Strumpfband
Das blaue Strumpfband der Braut symbolisiert Treue und Beständigkeit in der Ehe und soll ein gutes Omen für die Ehe sein. Sein eigentlicher Sinn war, die Strümpfe der Braut zu fixieren, so dass diese nicht nach unten rutschten, denn früher gab es weder halterlose Strümpfe noch Strumpfhosen. Als glücksbringendes – und auch erotisches – Accessoire wird es aber immer noch gern getragen, vor allem von Bräuten zur Hochzeit.Nach alter englischer Tradition nimmt der Bräutigam seiner Braut das Strumpfband mit den Zähnen ab und wirft es in die Menge unverheirateter Männer. Derjenige Junggeselle, der das Strumpfband fängt, wird als Nächster heiraten.